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Ilka Lauchstädt

Dunkelland", Berlin, © 2007, Video 14'

Dunkelland
Video von Ilka Lauchstädt
'Dunkelland' jongliert mit Sprache: mit filmischer Sprache und lyrischen
Zwischen-Texten.
Nicht umsonst sieht die jüngste Medientheorie Analogien in Zwischentiteln des Stummfilms und literarischen Hypertextstrukturen.
Zwischentitel als Hot Spots von Bedeutung.
Hier schaffen sie ein fast schwebend wirkendes dramatisches Gerüst, welches die traumähnlichen Szenen zusammenhält.
Die Regeln des Dramas werden scheinbar eingehalten. Das funktioniert allerdings nur als ironisches Spiel mit seinen Elementen.
Es wird beschrieben: Das Durchstechen eines Augapfels.
Eine dramaturgische Operation zum Trennen des Handlungsfadens, durchaus als Link zu Bunuel zu verstehen. Aber die Katharsis ist sicher.
Der stechende Schmerz des Augapfels wird durch ein großes Gewitter erlöst.
Blitze zerfallen im Staub der Handlung, und danach kommt der alles beruhigende, reinigende Regen.
Viel geschieht nicht. Nur kleine Verschiebungen finden statt. Und die lösen ja manchmal einen ganzen Erdrutsch aus.
Immer versucht jemand, etwas zu rekonstruieren, und es festzuhalten.
In einer weiten, verlorenen Wüstenlandschaft sehen wir einen Wagen sich nähern und gleichzeitig entfernen.
Dies steht für ein Prinzip der ganzen Arbeit.
Kaum hat man ein Deutungsmuster gefunden, entgleitet es auch schon wieder.
Gerade hat man die Perspektive eines Ich-Erzählers eingenommen, wird das 'Ich' zur 'Sie'. Spielfiguren aus dem Halbbewussten treiben ihren Schabernack, und archetypische Orte, wie dem Reiseführer entnommen, werden zu beunruhigenden Fallen.
Immer geht es auch um Fluchtpunkte, Linien, die sich in den endlosen Perspektiven der weiten Landschaften zu verlieren scheinen. All diese Plätze strömen Verlassenheit aus, aufgeschreckt aus jahrelangem Schlaf. Es geschieht selten, dass sie aufgesucht werden.
Lauchstädts Erzählfiguren gelangen wie in Trance dorthin. Sie sind auf den Spuren der eigenen Erinnerung und schrecken vor nichts zurück.


CV Film-und Medienkünstlerin1958 in Osnabrück geboren
Lebt und arbeitet in Berlin.
Hat einen Sohn.
Filme, Videos, Fotos seit 1982.

Ausbildung
1993 Absolventin der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin
1986 bis 1992 Ausbildung in Film- und Medienkunst an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB)
Studium u. A. bei Wim Wenders, Robina Rose, Bela Tarr und Harun Farocki
1985 MA Kunst und Medienwissenschaft, Universität OsnabrückLehre und Kuratorentätigkeit (Auswahl)
2000-2002 Professorin für Bewegtes Bild (KD), FH Darmstadt
1996-2001 Künstlerische Mitarbeiterin (Bildende Kunst und Zeitbasierte Medien), Universität der Künste Berlin
1993-1996 Künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin, Filmakademie Baden Württemberg
1992 Mitglied der Jury des „Prix Ars Electronica“, Linz, Östereich.
1980 Mitgründerin des European Media Art Festival OsnabrückWerke, Preise, Stipendien (Auswahl)
A100 (2006) Vier Leuchtkästen zur Stadtautobahn
'Stadt der Frauen', Kommunale Galerie Berlin Wilmersdorf, 2006/07Käthe Dorsch und Agnes Straub Stipendium, Berlin 2006Schuss 1 (2006) drei Stills, Tryptichon
Kunstpreis Tempelhof/Schöneberg von Berlin, "Zum Ballspiel"
Rathaus Tempelhof, Berlin, 2006The Botanist’s Delight (2005) Videoinstallation
"Smart Art", European Media Art Festival Osnabrück, 2006, Kunsthalle Dominikanerkirche K
"Strictly Berlin" Medienkunst aus Berlin, Galerie der Künste Berlin, 2006 K
„durchzug“, 5 Kunstinstallationen in der Passerelle, Sony Center Berlin, 2005
Arte é Vita, ‚Neue Kunst in alten Kulturlandschaften’, Potsdam, 2005 KProvokation (2005) drei Stills in Leuchtkästen,
"Strictly Berlin" Medienkunst aus Berlin, Galerie der Künste Berlin, 2006 K
„Digital New Art Award“, prämiert, Rödermark /Frankfurt a.M. 2005 K


Heim und Horizont ( Work in Progress seit 2004)) Video Stills
"Synopse 06: Dialog/ Analog/ Digital", 80 Jahre GEDOK, Willy Brandt Haus, Berlin, 2006 K
Studio Intervision, Osnabrück, 2004 (Einzelausstellung) K
Galerie im Waschhaus, Potsdam, 2004
Kunstkreuz Berlin, 2004Hain (Work in Progress seit 2002) interaktiver Film,
Frankfurter Kunstverein, Work in Progress Präsentation, gefördert von der Stiftung Maecenia, Frankfurt a.M, 2005Künstlerinnen Stipendium Film /Video des Landes Berlin, 2001/02World Wide Pillory (1998) Netzkunst
„Transmediale“, Int. Medienkunstfestival Berlin, 1998 KSchweigende Welt (1993) Videofiction

Europäisches Medienkunstfestival Osnabrück, 1993
Profile, Impulse 5, Niedersächsische Künstlerstipendiaten im Kunstverein Lingen, 1993 KKünstlerstipendium Film /Video des Landes Niedersachsen 1993 Bildfang (1990) Experimentalfilm
damit Filmpreis beim 8th International Film/ Videocontest, Chiba, Japan, 1993 KVideolabyrinth (1987) interaktive Videoinstallation
Internationale Kurzfilmtage Oberhausen ( Clip für Retrospektive) 1990
Internationales Tourneeprogramm des Goethe Instituts (Clip), München, 1990 K
Ehrenpreis des ‘1st International Videofestival Istanbul’ Istanbul 1990 K
Photoszene 88’, Museum Ludwig, Köln K
Projektausstellung im Neuer Berliner Kunstverein
‚Edge88’ Air Gallery, London Gilda und Andrew (1987) Videoart
33. Internationale Leipziger Filmwoche für Dokumentar- und Animationsfilm, Leipzig, 1990 K
17. Internationales Forum des Jungen Films (Berlinale), Berlin 1987 K
2e Semaine Internationale de Video, Genf, Schweiz 1987 K(K = Katalog)